Stefan und sein Moped

Nein, mit dem langsamen Motorroller seiner Schwester wollte sich Stefan nicht zufrieden geben. Nachdem einige seiner Freunde – Markus, Felix, Dennis – bereits den Mopedführerschein hatten, wollte er auf keinen Fall hinten anstehen.
Also war ich gefragt. Er brauchte schließlich jemand, mit dem er sein Ziel erreichen konnte.

Im November 2003 meldete er sich in der Fahrschule an. Wetterbedingt – Kälte, Eis, Schnee - mussten die geplanten Fahrstunden immer wieder verschoben werden. Endlich kurz nach seinem 16. Geburtstag war es so weit – er hatte die Fahrerlaubnis in der Tasche.

Wochen davor wurde – wie bei allen wichtigen Entscheidungen – abgewägt und überlegt, welches Moped nun das beste und schönste ist. Die Wahl fiel dann auf eine schwarze MZ 125. Beratend zur Seite standen dabei außer mir vor allem seine Freunde Felix und Markus. Sein Vater brachte ihn kurz vor dem Kauf noch etwas durcheinander. Stefan sollte doch kein Fahrzeug kaufen, das im Osten (ehemalige DDR) hergestellt wird. Schlagfertig entkräftete er den Einwand:
„Hallo, ich kann auch noch weiter in den Osten gehen und eine Yamaha kaufen.“

Wenige Tage nach der Fahrprüfung konnten wir die nagelneue MZ 125 beim Händler abholen. Sie wurde nun gepflegt, gehütet und geliebt wie kaum ein anderer Gegenstand – mein Gott war er stolz auf dieses Teil. Täglich fuhr er damit zur Schule, zum Sport und machte Fahrten mit Freunden.

Wie gerne wäre ich irgendwann als Sozius mitgefahren. Aber mein Betteln hat nichts genutzt. Stefan hatte es mir fürs nächste Frühjahr versprochen…

Eine von unzähligen schönen Erinnerungen - Mama